Wie alles begann
 
Dr. Josef Peter Reusch   
(1914-1994) und die   
Druckkammer Trier   
   
 

Wie alles begann
 
Der Grundstein für die Arbeiten auf dem Gebiet der Druckkammertherapie war das Engagement von Dr. Josef Peter Reusch in der DLRG (Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft). Bereits 1949 initiierte er die Wiederbegründung der DLRG in Trier. Mit der Rettungsmannschaft dieses Bezirks unternahm er in den 50 – und 60er Jahren regelmäßige, legendäre Tauchexpeditionen ans Mittelmeer, wo er medizinische Untersuchungen an Tauchern mit Blutentnahmen in Tiefen bis 45 Metern vornahm.
 

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Tauchen steckte zur damaligen Zeit in Deutschland absolut in den „Kinderschuhen.“ So war es schon eine Besonderheit, als Dr. Reusch bereits 1951 bei einer internationalen Tagung für Rettungswesen in Cannes erstmals bei Rettungsverfahren Tauchgeräte zur Rettung und Bergung von Ertrinkenden demonstrierte und auf die damit verbundene Problematik hinwies.
Im gleichen Jahr begannen Dr. Reusch und Prof. Dr. Tödt (Berlin) ihre Untersuchungen, die sich mit der Funktionsfähigkeit von Herz und Kreislauf beim Tauchen befassten. In Reihenuntersuchungen, die über mehrere Jahre liefen, wurden die Einflüsse von Gesamt-Druck und Sauerstoffpartialdruck auf Herz und Kreislauf und damit zusammenhängende Veränderungen an Puls und Blutdruck unter Bedingungen beim Tauchen bis zu einer Tauchtiefe von 45 Metern gemessen. Unter anderem gab eine von ihnen entwickelte elektrochemische Methode zur gleichzeitigen Bestimmung des an Hämoglobin gebundenen und physikalisch gelösten Sauerstoffs aus derselben Blutprobe die Basis für ihre Untersuchungen.
 

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Primär galten die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des Tauchens in der DLRG der Optimierung der Sicherheit für die Rettungstaucher. Die Ergebnisse der Arbeiten des damaligen Präsidialarztes Dr. Reusch waren u.a. Grundlage für Sicherheitsbestimmungen zum Bau von Tauchgeräten und zur Entstehung von Richtlinien und Ausbildungsvorschriften für DLRG-Taucher.
Zugleich aber wurden durch diese Arbeiten die Erkenntnisse gewonnen, dass das „Tauchen“ als Therapie in der Medizin eine breite Anwendung finden könnte. Sehr bald schon wurden „Tauchsimulationen“ als Therapieversuche bei unterschiedlichen Erkrankungen in Trier durchgeführt. Aus den Erfolgen und Erfahrungen dieser Versuche entstanden in dieser Zeit die ersten Konzepte einer Therapie, die heute als hyperbare Oxygenationstherapie (HBO) in der Medizin weltweit anerkannt ist. Seit 1957 bereits behandelte er in seiner Praxis Patienten in der Druckkammer und berichtete auf zahlreichen medizinischen Kongressen auch international über seine Erfahrungen.
 

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Die ersten 20 Jahre kontinuierlicher, regelmäßiger Anwendung der Druckkammertherapie in Trier wurden zunächst nur als exzentrische Außenseitermethode in Deutschland angesehen. Erst seit den 70er Jahren brachten zunehmend wissenschaftliche Arbeiten und Erfahrungen unterschiedlicher Therapeuten den endgültigen Durchbruch der bereits in vielen Ländern angewandten Therapieform der HBO auch in Deutschland.

   

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