Sauerstoff als Lebenselixier
Sauerstoff ist der lebensnotwendige Energiespender aller Organsysteme
unseres Körpers. Viele Erkrankungen können sich entwickeln, wenn der
Sauerstoffbedarf des Körpers nicht ausreichend gedeckt ist. Dies ist dann
häufig auch der Grund, warum die Genesung vieler Erkrankungen verzögert
wird.
Wir haben die Möglichkeit, die Sauerstoffaufnahme des Körpers erheblich zu
verbessern. Dazu wird bei bestimmten Erkrankungen, in der
Genesungsphase und zur Vorbeugung von Erkrankungen die hyperbare
Sauerstofftherapie (HBO) angewendet.
50 Jahre Druckkammertherapie in Trier
Nach wissenschaftlichen Basisuntersuchungen wurden seit 1957 von Herrn
Dr. Josef Peter Reusch (1914-1994) in Trier über 50.000 Behandlungen
in der Druckkammer bei unterschiedlichen Erkrankungen durchgeführt. Die
dabei gesammelten Erfahrungen wurden von ihm international referiert. Er
gilt in Deutschland als Wegbereiter der HBO-Therapie in freier
Praxis.
Bitte beachten Sie:
Die Druckkammer ist aktuell außer Betrieb.
Was ist hyperbare Sauerstofftherapie und ihr Wirkprinzip?
Es ist eine weltweit angewandte Therapieform, die aus der Tauchmedizin
entwickelt wurde. Bei den Behandlungen wird der Patient in einer
Druckkammer einem erhöhten Umgebungsdruck ausgesetzt, hierbei wird vom
Körper vermehrt Sauerstoff aufgenommen. Die Druckverhältnisse entsprechen
denen beim Tauchen.
Durch den erhöhten Umgebungsdruck löst sich der eingeatmete Sauerstoff
vermehrt im Blut, so wie dies nach physikalischen Gesetzen alle Gase unter
erhöhtem Druck tun. Neben dem an roten Blutkörperchen gebundenen
Sauerstoff wird so bei erhöhtem Umgebungsdruck zusätzlich gelöster
Sauerstoff im Blutplasma transportiert. Die Menge Sauerstoff, die dem
Körper bei der Atmung unter diesen Bedingungen zugeführt und an die Zellen
weitergeleitet wird, entspricht, je nach Umgebungsdruck, dem Mehrfachen
der Sauerstoffaufnahme bei normalen Luftdruck. Dieses Mehrangebot an
Sauerstoff kann die Regeneration erkrankter Zellen bzw. Zellneubildung und
damit Wiederherstellung oder Verbesserung von Organfunktionen möglich
machen.
Bei welchen Erkrankungen wird die Behandlung angewandt?
Nach internationalem Forschungsstand ist die hyperbare Sauerstofftherapie
vor allem und - je nach Krankheitsbild
- in Kombination mit anderen
Therapieverfahren erfolgversprechend.
Klassische Indikationen:
- Dekompressionskrankheit (Caisson) Luft- und Gasembolie, Kohlenmonoxid-
und Zyanidvergiftung, Gasbrand
- chronische Knocheninfektionen, unfallbedingte Durchblutungsstörungen
- schwere nekrotisierende Entzündungen (nach Verbrennungen
und Bestrahlung)
- schlecht heilende Wunden (bei Diabetikern bzw. arterielle
Durchblutungsstörung
- gefährdete Haut- bzw. Weichteiltransplantate
Fallabhängige Indikationen:
- akuter Hörsturz, Tinnitus, Schwindel (Morbus Menière)
- periphere Durchblutungsstörungen (Ischämie) unterschiedlicher Ursache
Zur Vorbeugung:
- Kreislaufstörungen, Frühjahrsmüdigkeit, allgemeine Abgeschlagenheit,
- zur Steigerung der Belastbarkeit im Alltag, zur Stressbewältigung
(besonders vor und nach großen Operationen)
- gegen vorzeitige biologische Alterung der inneren Organe und der Haut
- zur Stärkung des Immunsystems und der Widerstandskraft
Darüber hinaus gibt es noch in Forschung befindliche Indikationen, z.B.
Schlaganfall, bestimmte Netzhauterkrankungen, multiple Sklerose,
Frakturheilung etc.
Wie ist der Behandlungsablauf?
Die Behandlung erfolgt in einer Druckkammer, die einer Taucherglocke
entspricht und für 6 Personen in der Hauptkammer Platz bietet. Bei einer
Therapie ("simulierter Tauchvorgang") wird Luft in die Kammer gepresst, so
dass ein vermehrter Luftdruck entsteht, der eine "Tauchtiefe" bis 40 Meter
simulieren kann (entsprechend 5 bar Luftdruck). Unterhalb von 2,3 bar (das
entspricht einer Tauchtiefe von 13 Metern) atmet der Patient über eine
Atemmaske reinen Sauerstoff. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 1
Stunde und wird täglich durchgeführt. Die Anzahl der Behandlungen richtet
sich nach Erkrankung und Erkrankungsverlauf. Selbstverständlich erfolgt
die Therapie unter ständiger ärztlicher Überwachung, wobei während der
Behandlung ständiger Sicht- und Sprechkontakt zum Patienten besteht und,
falls erforderlich, jederzeit eine Ausschleusung über eine Vorkammer
möglich ist.
Welche Voraussetzungen sind erforderlich?
In jedem Fall soll vor einer Behandlung eine allgemeinmedizinisch/
internistische Untersuchung durchgeführt werden (u.a. auch EKG
und Lungenfunktionsprüfung). Bei bestimmten Erkrankungen sind spezifisch
fachärztliche Untersuchungen, je nach individuellem Befund, erforderlich.
Wie ist die Kostenregelung?
Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) gehört zu den
sog. "Igel-Leistungen" (individuelle Gesundheitsleistungen) und wird in
der Regel nicht von den gesetzlichen
Krankenkassen bezahlt. In Ausnahmefällen kann je nach
Indikation eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen möglich sein. |